Tommaso Gioia ist seit Juni 2018 Pächter der Gastronomie beim Hörder Tennis-Club. Früher arbeitete er auf dem Bau. Jetzt kocht er so, wie er es von seiner Oma in Italien gelernt hat. Fast jedenfalls.
Von Michael Nickel (aus Ruhr-Nachrichten vom 30. Mai 2019)
Der Anfang kam plötzlich, aber die Anzeichen, dass es klappen könnte, standen ganz gut. Der Hörder Tennis-Club suchte im Frühjahr 2018 einen neuen Pächter für seine Gastronomie, weil die vorherigen Pächter ihr Engagement beendeten. Für den Tennisverein aus Hacheney kam das überraschend. Für Tommaso Gioia kam es wie gerufen.
Von einem Freund hörte er, dass beim Hörder Tennis-Club jemand gesucht wird, der wieder für ordentlichen Gastronomiebetrieb sorgt, mit Essen und Trinken und allem, was zu einem Restaurant dazugehört. „Ich habe nicht lange überlegt“, sagt Tommaso. Er ist im Gespräch direkt beim Du, er spricht wie ein alter Freund zu einem und gibt einem das Gefühl auch einer zu sein, obwohl man sich das erste Mal sieht. Tommaso hat also Ja gesagt, seit dem 15. Juni 2018 ist er Pächter beim Hörder TC und betreibt am Eichsfeld 9 das „Ristorante da Tommaso“, das für Jedermann geöffnet ist. Seit 1982 ist der 66-Jährige in der Gastronomie unterwegs, hat in Brackel, in Iserlohn und in Fröndenberg gekocht und bedient. 20 Jahre lang führte er in Fröndenberg die Pizzeria „Trullo“ – direkt neben einer Tennishalle.
Die Verbindung ist also nichts Neues für ihn. „Ich bin gerne hier, ich fühle mich wohl, das ist wie meine zweite Familie“, sagt Tomasso nach jetzt einem Jahr in Hacheney. Auch Doris Bischoff, Vorsitzende des Hörder Tennis-Club ist „zufrieden“. Tomasso ist 1952 in der italienischen Region Apulien zur Welt gekommen, dem „Absatz“ des italienischen Stiefels auf der Landkarte. Wenn man Apulien bei Google eingibt, sieht man Bilder von klarem Wasser, umschlossen von felsigen Buchten mit malerischen Dörfern. Hier ist er aufgewachsen, hier hat er als Kind das Kochen gelernt. „Mein Beruf ist mein Hobby“, sagt Tommaso. „Ich koche so, wie meine Oma früher gekocht hat: Hausmannskost aus meiner Region.“
Zu 100 Prozent schmeckt es nicht wie bei Oma, das schafft wohl niemand auf der Welt. Aber Tommaso komme dem zumindest sehr nahe, sagt er.
In seinem Ristorante gibt es keine Pizza, dafür selbstgemachte Nudeln, Fisch und Fleisch. Und rustikale Antipasti. „Nicht einfach nur eine gegrillte Scheibe Gemüse, sondern auf bäuerliche Art“, sagt Tommaso.
Dass er überhaupt in Dortmund geblieben ist, dafür hat die Liebe gesorgt. 1976 ist er hier hin gekommen, nachdem er zuvor zehn Jahre lang in der Schweiz gelebt hatte. Ein Teil seiner Familie war schon hier. Wegen einer Frau ist er geblieben. Der gelernte Handwerker hat dann so lange auf Baustellen gearbeitet, bis er in die Gastronomie gewechselt ist. Und jetzt, im Sommer 2019 ist er hier. „Und der Gast“, sagt Tommaso, „bekommt immer, was er will“.
Das „Ristorante da Tommaso“, Eichsfeld 9, hat dienstags bis sonntags von 11 bis 22 Uhr geöffnet, im Winter ist ab 17 Uhr geöffnet. Wer hier feiern will, kann das auch. Das Ristorante kann man mieten, es hat insgesamt rund 60 Plätze plus Platz für 30 Stühle auf der Außenterrasse. Das Essen kommt von Tommaso. Wichtig: Feiern sind im Sommer abhängig vom Tennis-Spielbetrieb des Hörder Tennis-Club.Zu erreichen ist Tommaso unter Tel. 0160 93326667, die Homepage und Facebook.Tomasso zeigt alle Spiele von Borussia Dortmund, egal ob sie auf Sky, Eurosport oder DAZN übertragen werden.